Jede TT ist anders. Auch wenn man, wie ich dieses Jahr, zum 19. Male zur TT gefahren ist.
Für mich war die Besonderheit dieser TT leider nicht erfreulich, denn während meines Aufenthaltes auf der Isle of Man ist meine Mutter verstorben. Es kam nicht unerwartet,  da meine Mutter 95 Jahre alt wurde und seit einem Schlaganfall im Oktober vergangenen Jahres war eigentlich stündlich damit zu rechnen. Trotzdem ist der Verlust einer Mutter im ein sehr drastischer Einschnitt im Leben.

Aber nun zur TT.
Aber Sonntag, dem 26.Mai 2013 sind wir wie üblich um 12:00 Uhr von der Garage abgefahren.
Dabei waren dieses Jahr Klaus, Schulli, Gottel, Marius und ich sowie unsere Freunde Rainer und Holger aus Nordhorn. Am Sonntag morgen regnete es aus Kübeln doch pünktlich um 12.00 Uhr hörte der Regen auf. Auf der Fahrt nach Zeebrugge wurde das Wetter zunehmend besser und bei unserer Ankunft schien dann die Sonne.  Die Überfahrt mit leckerem Essen und Trinken war sehr schön. Wir konnten einen schönen Abend und einen herrlichen Sonnenuntergang über der Nordsee erleben. Hull begrüßte uns ebenfalls in strahlendem Sonnenschein. Doch hier war es umgekehrt denn während der Fahrt nahm die Bewölkung immer mehr zu und nachdem wir von der M61 auf die M6 kamen regnete es dann bis Heysham doch recht stark. In Heysham konnten wir dann ohne lang Wartezeit auf die Fähre. Die Überfahrt war recht bewegt und etliche Fahrgäste mussten Poseidon ihr Opfer bringen. Auf der Isle of Man war an diesem Tag sehr schlechtes und stürmisches Wetter dem z.B. das Zelt unseres alten Freundes Heiner aus Tübingen zum Opfer fiel. Aber als wir am Abend ankamen, hatte sich das Wetter beruhigt und wir konnten im Trockenen unsere Zelte aufbauen. Wie üblich waren an unsrem Zeltplatz Bierdosen hinterlegt, so dass wir direkt einen Begrüßungsschluck nehmen konnten.
Der Aufbau der Zelte und des Küchenzeltes war im Handumdrehen erledigt und wir hatten direkt einen schönen Abend. David hatte auch noch ein wenig Holz, so dass auch die Feuerfrage geklärt war. Der erste Tag auf Man begann recht freundlich. Lesley kam abends und hatte wie immer ordentlich eingekauft. Wir können ihr jedes Jahr sagen, dass sie das nicht tun soll, aber sie bringt immer mehr. Gegen Abend fing es dann an zu regnen und in der Nacht kam ordentlich Wasser runter. Das war es dann aber auch für 2013 mit Regen. In den nächsten Tagen war es trocken doch es wehte ein sehr unangenehmer kalter Wind. Zwei mal wurde unser Fahnenmast umgeweht, so dass wir ihn richtig gut verstärken mussten. Der Wind ließ dann aber nach und so hatten wir keine Probleme mehr. die Versorgung durch die Bevölkerung war auch in diesem Jahr wieder unglaublich. Auch unser Holzschild konnten wir wieder erfolgreich aufstellen, so dass wir die ganze Zeit über immer ein schönes Feuer brennen lassen konnten. Das war auch in den ersten Tagen noch notwendig, weil wie gesagt, der Wind doch sehr kalt war. Die Raceweek über war dann das herrlichste Wetter. Sonnenschein von morgens früh bis spät abends, sehr angenehme Temperaturen und nur noch leichter Wind. Vom Wetter her war dies eine der schönsten Rennwochen, die ich seit 1995 auf der Isle of Man erlebt habe.
Natürlich war auch wieder unser alter Freund Heiner aus Tübingen mit seiner Emily da. Heiner ist inzwischen 75 Jahre alt und er war dieses Jahr seit 25 Jahren zur TT. Emily ist nun 60 Jahre alt. Durch die nicht gerade aufopferungsvolle Pflege durch Heiner merkt man ihr die Jahre doch an. Jeden Tag musste irgendetwas repariert werden und zum Schluss gab sie solch schreckliche Geräusche von sich, dass Heiner nicht mehr mit ihr fuhr. Er ist dann mit dem Flieger nach hause und lässt Emily von einem Spezialisten auf der Isle of Man wieder heilen. Ihr könnt euch sicher denken, das er danach doch etwas betrübt war, denn Emily ist sein Ein und Alles.

Meine alten Freunde aus der Schweiz vom MSV Miraculix 90 hatten in diesem Jahr ein Cottage in Ballaraugh ca 1,5 KM vom Gruseleck gemietet. Ein sehr schönes Häuschen mit einem traumhaften Blick über die Bucht von Laxey. Das ist auch eine irre Truppe. Da sie auf ihrem Weg regelmäßig bei uns vorbei kamen hielten sie auch immer mal für ein Schwätzchen an und brachten dabei freundlicherweise auch immer Bier mit.  Ich habe mit den Jungs einen wunderschönen, recht feuchten Abend in ihrem Cottage verbracht.

Mad Sunday waren wir dann wieder bei Kerry und Joerg in Laxey zum Barbecue eingeladen. Da sie derzeit ihr Haus umbauen haben wir zwar in einer Baustelle gesessen, aber es war wie immer ein kugelrunder Nachmittag. Was die Beiden immer zu essen und trinken auffahren ist unglaublich.
Diese Beiden sind obwohl keine Manxman doch typisch für die Herzlichkeit und Gastfreundschaft auf der Isle of Man. Genau dieses ist einer der Gründe für mich, dort wieder jedes Jahr hinzufahren.
ein ganz herzliches Dankeschön den Beiden auch an dieser Stelle und wir freuen uns schon auf das Barbecue am Mad Sunday 2014. Dann im Whirlpool  :-) !

Mehrmals war ich auch bei Peter Murray im Museum und habe jedes Mal zur Begrüßung einen leckeren Whiskey bekommen. Sein Museum wird auch immer besser und lohnt einen Besuch.
Von dort ist man direkt an Fairy Bridge. Dort muss man schön brav die Little People grüßen, damit man auch wieder zurück kommen darf. Man darf ihnen auch seine Wünsche und Sorgen anvertrauen. Und nachdem ich bereits 1997 mit meiner Famile auf Man war grüße ich die Little People bei jeder Überquerung der Brücke ganz herzlich von meiner Frau und meinen Kindern.

In diesem Jahr haben wir auch eine Asylanten aufgenommen, Alex aus Tschechien. Er ist 63 Jahre alt und kam mit einer 916er Ducati. Hinten drauf einen schönen alten Koffer. Er hielt unten auf dem Parkplatz und sah unsere Zelte. Daraufhin kam er herauf und schaute sich alles an, sagte aber kein Wort. Danach ging er wieder zurück zum Parkplatz und fragte einendort stehenden Polizisten, ob er wohl auch da oben zelten dürfte. Die Antwort war, das er uns fragen müsste. Er, der Polizist, hätte nichts zu sagen. Also kam er zu uns und da wir noch ein Plätzchen frei hatten, baute er dort sein Zelt auf. Ein ganz toller Typ noch vom alten Schlag. Er war vier Tage unterwegs da er allein in Heysham fast zwei Tage Standby gestanden hatte. er hatte ein US Armeezelt ohne Boden und schlief auch ohne Luftmatratze nur im Schlafsack auf einer Plane. Aber er war bestens ausgerüstet und hatte Milch, Honig und Wurst aus Tschechien dabei und machte sich sein Essen immer bei uns am Feuer. ein sehr netter und liebenswerter Mench. Und so haben wir jetzt eine Einladung nach Tschechien in die Gegen um Prag herum.

Am Dienstag in der Raceweek war dann Forumstreff. Es war genau so schönes Wetter wie im vergangenen Jahr. Wir waren aber nur ein kleiner Haufen von sechs Getreuen. Und wenn die Meisten von denen demnächst zum Manx fahren werde ich wohl bald allein da stehen.

Am abend haben wir dann zu meinem Abschied ein schönes Feuerwerk gemacht und ich habe bei herrlichstem Wetter bis zwei Uhr morgens am Feuer gesessen.

Bedingt durch den Tod meiner Mutter musste ich dann zwei Tage vor den Anderen abreisen. das war schon ein sehr, sehr seltsames Gefühl. So Morgens früh das Zelt abbauen und die Sachen zusammen packen, während die Anderen dabei stehen und auch nicht unbedingt erfreut sind. Rainer und Holger mussten aber auch am selben Tag abreisen und so konnte ich mit den Beiden dann wenigstens gemeinsam nach Hull fahren. Worüber die Beiden recht glücklich waren, da sie die Strecke noch nicht so gut kennen.

Von Hull sind die Beiden dann nach Rotterdam und ich bin nach Zeebrugge. Das war auch mental eine merkwürdige Fahrt. So ganz ohne Kumpels auf der Fähre, an der Bar und beim Essen. Zum Glück fahr ich ja schon einige Jahre nach Man und man trifft immer wieder Leute, die man schon kennt und mit denen man sich dann auch unterhalten kann.

Die Fahrt von Zeebrugge nach Duisburg war dann bei super Wetter völlig problemlos und nach nicht ganz drei Stunden Fahrt war ich dann gesund und munter wieder daheim.
Die Ankunft war auch merkwürdig, kein Empfangskomitee und keine Fete.

Die anderen Jungs sind dann zwei Tage nach mir auch wohlbehalten wieder in Duisburg angekommen.

Ja, das war die TT 2013. TT 2014 ist gebucht und jetzt, wo ich dieses schreibe, sind es nur noch 338 Tage!

Roll on TT 2014

Duisburg im Juni 2013

Michael
TT 2013